Geschichte
Die Historische Kommission für Hessen und Waldeck wurde am
10. Juli 1897 im Senatssaal der Universität Marburg gegründet.
Die Gründungsversammlung wurde von 31 Teilnehmern besucht.
Gründungsmitglieder waren Professoren, Archivare, Bibliothekare
und öffentliche Funktionsträger. Ein Jahr später,
am 7. Mai 1898, zählte die Kommission bereits 2 Stifter, 29
Patrone und 70 Mitglieder.
In der Gründungsversammlung wurden Aufgabe und Zweck beschlossen,
die sich in den 1898 gedruckten Statuten so darstellen: „Die
historische Kommission für Hessen und Waldeck hat den Zweck,
Quellen und Darstellungen der hessischen und waldeckischen Geschichte
in einer den Forderungen der Wissenschaft entsprechenden Weise herauszugeben."
Trotz vorausgegangener Anregungen und Bemühungen
des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde
sowie des Oberhessischen Geschichtsvereins in Gießen
wurde die Historische Kommission unabhängig von Geschichtsvereinen
gegründet. Treibende Kraft war der Professor für
mittlere und neuere Geschichte an der Universität Marburg
Goswin Freiherr von der Ropp. Nach seinen Worten sollte
die Historische Kommission die Vermittlerrolle zwischen
der allgemeinen und der provinziellen Forschung übernehmen,
sie sollte keine Konkurrenz zu den vom Freiherrn vom Stein
1819 gegründeten Monumenta Germaniae Historica darstellen. |
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Die landesgeschichtlichen Aufgaben erforderten und erfordern politische,
parteiliche und konfessionelle Unabhängigkeit sowie strikte
wissenschaftliche Orientierung. In den 100 Jahren ihres Bestehens
konnte die Kommission ihre Unabhängigkeit von jeglicher Bevormundung
– selbst in den schwierigen Zeiten des Nationalsozialismus – bewahren. |